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«Interkulturelle Öffnung vorantreiben und Zugänge ermöglichen» lautet das Motto vom toj. Während der Aktionswoche gegen Rassismus hat sich der toj die Frage gestellt, welchen Beitrag er leisten kann, um Zugänge für Menschen mit Migrationsvorsprung zu ermöglichen, strukturellem Rassismus entgegen zu wirken und Jugendliche zu empowern.

Der toj hat sich im 2021 «Antirassismus» zum Jahresthema gesetzt. Zusammen mit Jugendlichen wurden unterschiedliche Projekte initiiert: Stimmen wurden gesammelt, Geschichten gehört, Musik produziert und Diskussionen geführt.

 

Während der Aktionswoche gegen Rassismus der Stadt Bern 2022 fand ein Sofagespräch auf dem Bahnhofplatz Bern statt. Fünf Jugendliche aus der Stadt Bern, Mitglieder vom toj Vorstand und die Geschäftsleiterin vom toj berichteten über Zugänge, Barrieren und Hilfestellungen welche sie erfahren haben. „Die Stimmen der Jugendlichen wurden im öffentlichen Raum gehört und wir als Organisation haben erfahren, was sich verändern muss!“

Die Jugendlichen fragen sich, weshalb Rassismus heute überhaupt noch ein Thema ist, wieso es nicht selbstverständlich ist, dass alle Menschen so akzeptiert werden wie sie sind. Weshalb heute noch über Grenzen, Religion und sexuelle Orientierung gestritten werden muss.

 

Die fünf Jugendlichen wachsen in einer Gesellschaft auf, in welcher struktureller Rassismus salonfähig ist. Aufgrund ihrer eigenen Migrationsgeschichte haben sie Diskriminierung und Rassismus in der Schule, bei der Lehrstellensuche oder weiterführenden Schulen erlebt. Doch sie wurden auf ihrem Weg ins Erwachsenwerden begleitet und berichten über Personen, welche sie empowert haben, ihren eigenen Weg zu gehen. Heute sind sie gestärkt, reden offen über ihre Erfahrungen und sind überzeugt, dass ihre Generation einen grossen Beitrag leisten kann, um Vorurteile abzubauen. Indem sie in die Vorbildfunktion treten, möchten sie andere Jugendliche motivieren den Weg zu gehen den sie sich wünschen.

Genau an dieser Thematik setzt der toj seit einiger Zeit an und ermöglicht es Personen mit Migrationsvorsprung diese Vorbildfunktion einzunehmen. Junge Menschen können im toj schnuppern oder ihr FMS-, Vor- und Ausbildungspraktikum absolvieren. Bei den Ausschreibungen wird die Migrationsgeschichte, interkulturelle Kompetenzen oder eben Migration als Ressource, welche anderen Kompetenzen gleichgesetzt werden kann, erwähnt. Nicht nur im Vorstand, sondern auch in der Belegschaft soll die Diversität unserer Gesellschaft besser abgebildet werden.

 

Zum Teil gelingt es so dem toj bewusst Zugänge zu ermöglichen, aber es gibt noch viel zu tun in diesem Bereich. Nicht nur der toj, sondern auch die Stadt als Arbeitgeber*in und vor allem unsere Gesellschaft haben noch einen weiten Weg vor sich, um das Ziel, welche sich die Jugendlichen gesetzt haben, zu erreichen. Es benötigt genügend Vorbilder in der Arbeitswelt für Menschen mit Migrationsgeschichte, um Weitere zu motivieren dem strukturellen Rassismus entgegenzuwirken.
 

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