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Ein Blogbeitrag zu psychischer Gesundheit im Jugendalter


Die Gründe psychischer Belastungen im Jugendalter sind vielfältig: Schulischer Stress, Mobbing, Zugehörigkeit. Und jüngst kam noch eine Pandemie hinzu. Es ist eine herausfordernde Zeit, erwachsen zu werden.
 

UNICEF hat im 2021 eine Studie zur psychischen Gesundheit von Jugendlichen in der Schweiz und Liechtenstein herausgegeben. Dazu wurden gut 1'100 Personen zwischen 14 und 19 Jahren befragt. Kern der Studie war eine Umfrage zu verschiedenen Lebensbereichen, darunter Familienkonstellation, gesellschaftlicher Status sowie die körperliche und mentale Gesundheit. Bei den Resultaten ist besonders herausstechend, dass mehr als zwei Drittel von Konzentrationsproblemen, Essstörungen oder Schlafschwierigkeiten betroffen sind. Zudem gaben 37% der Befragten an, unter psychischen Problemen wie Angststörungen oder Depressionen zu leiden.
 

Die Auswirkungen von mentalen Problemen sind gesellschaftlich bekannt und das Bewusstsein dafür nimmt stetig zu. Jedoch stellt die Stigmatisierung von psychischen Krankheiten immer noch eine grosse Hürde in der Gesellschaft dar und verhindert den Schutz von gefährdeten Kindern und Jugendlichen. Viele der jungen Betroffenen sagen aus, dass die Zurückweisung und die Fehlinformationen, die mit diesen Stigmata verbunden sind, meist schlimmer sind als die Krankheit selbst. Eine solche Einstellung der Gesellschaft hindert sie daher oft daran, sich aktiv Hilfe zu holen. Sie werden von Familien und Freunden verurteilt, wenn sie ihre Belastungen teilen wollen. Als Reaktion sprechen sie es nicht mehr an und werden damit alleingelassen. Besonders stark trifft dies bei jungen Männern zu, weil eine psychische Belastung nicht in das gesellschaftliche Bild von männlichen Gendernormen passt. Dies wird auch von der Studie bestätigt: Ca. 30% der Befragten gaben an, mit niemandem über ihre Probleme zu sprechen.

Die offene Jugendarbeit kann keine psychologische Behandlung anbieten. Jedoch kann sie sehr viel anderes tun, um Betroffene zu unterstützen. Sie kann die erste Anlaufstelle sein und Betroffenen in einem niederschwelligen Setting Hilfe und Beratung anbieten. Sie kann ein offenes Ohr haben und einfach mal zuhören. Denn oft hilft es schon, wenn Probleme einfach einmal ausgesprochen werden können. Bei Bedarf kann sie auch Triagearbeit leisten und die Vermittlung zu externen Fachpersonen übernehmen. Eine Aufgabe der offenen Jugendarbeit besteht darin die Ressourcen ihrer Zielgruppe zu stärken. Dazu gehören das Verständnis und das Aufzeigen der Wichtigkeit von psychischer Gesundheit. Diese gilt es ernst zu nehmen und zu pflegen. Denn schliesslich ist es wichtig und auch richtig, sich Hilfe zu holen.

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