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In Bern braucht es einen niederschwellig zugänglichen Schutzraum für junge Menschen in prekären Wohn- und Lebenssituationen. Der toj empfiehlt allen, sich für dieses Anliegen einzusetzen und das Crowdfunding zu unterstützen, damit schon im Jahr 2022 ein Ort für sichere Träume geschaffen werden kann.

Während den Öffnungszeiten unserer Einrichtungen oder während einer Beratung im Einzelsetting trauen uns Jugendliche ihre Lebensgeschichten an. Teils kommen Schwierigkeiten zum Vorschein, die zum Ablösungsprozess im Jugendalter dazu gehören, teils erfahren wir über prekäre Lebenssituationen von Jugendlichen, bei welchen wir genau hinschauen müssen.
 

Durch das aufgebaute Vertrauen zu Jugendlichen und die ehrliche Beziehung wenden sie sich in schwierigen Situationen an uns. Sie sprechen teilweise auch über Gewalt im familiären Umfeld. Dabei können wir nicht die Augen verschliessen und müssen handeln.

Aber was tun, wenn Freitagabend ist, der Treff in ein paar Stunden schliesst und der oder die Jugendliche uns erzählt, dass er oder sie nicht nach Hause kann? In diesen Situationen braucht es ein schnelles Handeln, eine Lösung für die bevorstehende Nacht, bis sich die Situation etwas beruhigt hat. Es braucht eine Fachperson, welche der oder die Jugendliche beraten kann, und mit welcher geschaut werden kann, welche nächsten Schritte sinnvoll sind. Es soll nichts überstützt werden, denn die Platzierung in einer Institution kann das Familiensystem auseinander rütteln. Die jugendliche Person steht in einem extremen Loyalitätskonflikt. Je nach Aufenthaltsstatus der Eltern riskieren sie damit sogar diesen.
 

Viele Jugendliche sind nicht von heute auf morgen bereit, in eine Institution zu gehen, oder sie entsprechen nicht den Aufnahmekriterien. Genau aus diesem Grund braucht es in Bern eine Notschlafstelle für Jugendliche. Nur so kann vermieden werden, dass sie in einer solchen Situation auf der Gasse landen. Sie brauchen einen Ort, an welchem sie zur Ruhe kommen, professionelle Unterstützung erhalten und nach einer Nacht «mit sicheren Träumen» ihre weiteren Schritte planen können.
 

Deshalb unterstützen auch wir vom Trägerverein für die offene Jugendarbeit der Stadt Bern (toj) fachlich das Vorgehen des Vereins rêves sûrs, welcher Jugendlichen in Not einen Unterschlupf bieten will. Denn in Bern ist ein niederschwellig zugänglicher Schutzraum für junge Menschen in prekären Wohn- und Lebenssituationen nötig, die aufgrund einer aussergewöhnlichen Not- oder Krisensituation temporär Abstand zu ihrem Herkunftssystem nehmen müssen.
 

Wir empfehlen allen, sich für dieses Anliegen einzusetzen und das Crowdfunding zu unterstützen, damit schon im Jahr 2022 ein Ort geschaffen werden kann, an welchem Jugendliche in prekären Lebenssituationen Unterschlupf finden.

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