Zurück zur Liste

warum wir uns im Rahmen des Berner Aktionsmonats LIKEƎVERYONE für mehr Sichtbarkeit geschlechtlicher und sexueller Vielfalt einsetzen  

Durch die Teilnahme am Aktionsmonat LIKEƎVERYONE nimmt der toj eine klare Haltung zu LGBTIQ+ Themen ein und positioniert sich gegen Hass und Diskriminierung von queeren Menschen. Eine klare Haltung, die der toj einnimmt, solange queere Personen Alltagsdiskriminierungen und strukturelle Unterdrückung erleben müssen.

In einer Gesellschaft, in der wir alle grösstenteils immer noch heteronormativ* und geschlechtsspezifisch sozialisiert werden und deshalb stereotypisierende und vorurteilsbehaftete Bilder in uns tragen, ist die Sensibilisierung Jugendlicher sowie auch der Jugendarbeitenden bezüglich geschlechtlicher und sexueller Vielfalt notwendig. Tatsache ist, dass im Alltag der Jugendarbeit Diskriminierung und Vorurteile reproduziert werden. Beispielsweise durch homophobe Äusserungen in der Jugendsprache oder dem fehlenden Nachfragen nach den bevorzugten Pronomen. Ausserdem befindet sich die Schweiz bei den Themen Gender und Sexualität, wie bei anderen Themen auch, insbesondere in der Bildung und bei der Rechtsprechung im Rückstand. Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt wird hier nicht adäquat abgebildet und berücksichtigt.
 

Auf institutioneller Ebene wird im toj die Auseinandersetzung der Jugendarbeitenden mit der Thematik des Aktionsmonats gefördert. Alle toj-Mitarbeitenden besuchten einen Workshop von «du-bist-du», der sich auf die psychische und physische Gesundheit von jungen LGBTIQ+ Personen sowie von jungen Menschen, die sich ihrer sexuellen und/oder romantischen Orientierung und/oder Geschlechtsidentität nicht sicher sind, fokussiert.   

Während des Aktionsmonats LIKEƎVERYONE organisieren die Jugendarbeitenden des toj Besuche von queeren** Personen von «du-bist-du» in den Jugendtreffs. Durch diese Begegnungen ermöglicht die Jugendarbeit Jugendlichen eine Auseinandersetzung mit Vorurteilen und Diskriminierung. Zusätzlich wird auf den Social-Media-Kanälen des toj eine Online-Kampagne zu LIKEƎVERYONE zu sehen sein. Jugendliche und Erwachsene sollen dabei mit nützlichen Links, Literaturempfehlungen und relevanten Instagram-Profilen bedient werden, damit sie sich mit der Thematik auseinandersetzen können. 


Für die Jugendarbeiter*innen des toj steht der selbstbestimmte Lebensentwurf der Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Stadt Bern im Zentrum. Diese Selbstbestimmung bezieht sich nebst vielen anderen Aspekten insbesondere auch auf die sexuelle und geschlechtliche Identität. Um eine adäquate Begleitung der Jugendlichen zu ermöglichen, sind wir Jugendarbeitende gefordert, uns auch über den Aktionsmonat hinaus kontinuierlich zu reflektieren und zu hinterfragen, sowie uns der Privilegien bewusst zu werden, die eine cis- oder heterosexuelle Person hat. Mit den Privilegien kommt Macht und wenn wir uns unseren Privilegien nicht bewusst sind, sind wir uns unserer Macht nicht bewusst.  
 

*Heteronormativität bezeichnet eine Weltanschauung, welche die Heterosexualität als soziale Norm voraussetzt. Zugrunde liegt eine binäre Geschlechterordnung, in welcher das anatomische/ biologische Geschlecht mit Geschlechtsidentität, Geschlechtsrolle und sexueller Orientierung gleichgesetzt wird. 
 

**queer ist eine Bezeichnung für alle sexuellen und romantischen Orientierungen sowie Geschlechtsidentitäten, die nicht der gesellschaftlichen Norm von Geschlecht, Sexualität und Romantik zuzuordnen sind.  
 

Mehr Infos zum Aktionsmonat sowie weiteren mitgestaltenden Organisationen: 

Zurück zur Liste